ALPENCROSS *
Dritter Teil des Alpencross Munich – Venezia : Alpin-mediterranes Lebensgefühl
Von Sterzing über Bruneck nach Dobbiaco.
5. Etappe: Franzensfeste – Muehlbach – Bruneck
Wenn man eine Nacht in einem märchenhaften Bed and Breakfast verbracht hat, dann fällt es schon ein bißchen schwer sich wieder aufzurappeln. Die Tour vom Vortag klang auch nach. Vor allem in den Muskeln. Aber wir hatten noch viel vor uns und wollten schneefrei über den Pass in den Dolomiten kommen. Deshalb haben wir gar nicht lang gefackelt und nach dem Frühstück wieder alles auf´s Fahrrad gepackt. Das Wetter auf der italienischen Seite war wie ein Traum. Mediterran fühlte es sich an. Und es ging bis nach Franzensfeste immer noch überwiegend den Berg runter. Ein paar kleinere Steigungen haben es aber durchaus in sich. Der Radweg geht anfangs an der Autobahn entlang und ich war froh als endlich ein Abzweig uns von der Straße wegführte.
Wegen einer gesperrten Straße mussten wir einen Umweg durch einen unwegsamen Wald nehmen. Dort kamen uns zwei junge Männer mit einem Leiterwagen entgegen. Auf Wanderschaft wie wir in einem kurzen Gespräch erfahren haben. Auch sie nahmen den Umweg sehr gelassen in Kauf. Das Wetter ist doch super und das ist die Hauptsache an so einem Tag.
Der Höhepunkt im Pustertal war für uns der Ort Muehlbach. Dort haben wir uns auf einem Piazza niedergelassen und danach fällt es nochmal schwerer wieder aufzustehen und weiterzufahren. Ein Wohlfühlort, den man wieder einmal finden möchte. Weil er klein und quirrlig ist, die Menschen lebhaft und fröhlich sind und es sich dort einfach richtig italienisch anfühlt. In der italienischen Trattoria im Ortskern gab es Pasta und zur Stärkung für die letzten 30 km noch einen Espresso.
Die nächste Unterkunft war in Bruneck das B&B Am Schloss. Meine Übernachtungs-App wollte mir ungefähr 10 km vor dem nächsten Ziel weismachen, dass ich ein Zimmer in Bozen gebucht hätte. Aber auch eine App kann sich schließlich mal irren.
Wieder haben wir uns richtig entschieden. Das Zimmer liegt zentral und ruhig mit Blick in die Fußgängerzone. Und unser Dolomitenpass ist schon ein Stück näher gerückt.
6. Etappe: Olang – Welsberg – Toblach
Der Weg aus Bruneck heraus scheinte ins Nichts zu führen. Ein endlos langer Tunnel tat sich vor uns auf. Und auf der anderen Seite war der Himmel wolkenverhangen. Was der Landschaft ein traurig schönes Flair verleiht. Das Höhenprofil ist auf dieser Etappe wieder anspruchsvoller. Von Bruneck nach Toblach geht es fast nur bergauf. Etwas über 400 hm sind zu überwinden. Die Berge die man runterfährt und anschließend wieder hoch nicht mit eingerechnet.
Bezaubernd und stimmungsvoll habe ich den Abschnitt entlang des Olanger Sees in Erinnerung. Immer wieder mussten wir hier Halt machen und das herbstliche Bild mit den tiefen Farben des Wassers auf uns wirken lassen.
Die Fahrradstrecke entlang der Freundschaftsroute München – Venedig ist übrigens neu ausgeschildert worden. Rechts im Bild ist einer der Wegweiser zu sehen, die entlang der ganzen Tour zuverlässig zu finden sind.
Wieder hatten wir Glück, das Wetter hatte bis zum späten Nachmittag gehalten. Obwohl es ein trüber Herbsttag gewesen ist wurden wir nicht nennenswert nass. Und in Toblach im Hotel Stauder wartete dieses Mal – welch ein Luxus – eine Sauna auf uns. Wir freuten uns auf’s Aufwärmen.
Doch ganz zur Ruhe kommt man nie.
Am Abend wurde gleich schon für den nächsten Tag geplant und nach einer Unterkunft geschaut. Es ist ein beruhigendes Gefühl zu wissen, das auch am Ende des nächsten Tages ein gemütliches Zimmer auf einen wartet. So hatte ich um mich herum wieder Notizbuch, Stift, Tourenbuch und Handy liegen.
Weiter geht´s in Teil 4 // Alpencross Munich – Venezia : Dolomiten