NORWEGEN *
Camping ist für mich das allerschönste überhaupt! Egal ob mit Zelt oder mit kleinem (!) Wohnmobil. Den lieben langen Tag ist man mehr oder weniger draußen, erlebt hautnah jedes Wetter und die Natur. Man lebt sozusagen in und mit der Natur. Dabei bekomme ich immer ein ganz intensives Urlaubsgefühl. Es ist Entschleunigung und gleichzeitig Erholung pur. Vorausgesetzt man meidet die touristischen Campingplätze. Für einen Campingurlaub in Norwegen kann ich euch einige Tipps mit auf den Weg geben. Unsere letzte längere Camper Tour führte uns im Mittsommer 2015 dorthin. In Norwegen wird einem das Meiden großer Plätze mit einem kleinen Wohnmobil gut ermöglicht.
Das Wasser plätschert mal
laut mal leise
Es gibt viele schöne und abgelegene Stellplätze, wo man für eine Nacht bleiben darf. Plätze an denen sich nicht Dutzende von Wohnmobilen aneinander reihen. Wo man wirklich alleine ist und absolute Stille genießen kann. Abgesehen von dem mal lauten mal leisen Plätschern des Wassers. Seit wir wieder ein „Hotel California“ haben – einen VW T5 Campingbus – ist es um Welten komfortabler geworden als mit dem Zelt. Schnell ist das Zeltdach hochgefahren und der Schlafplatz eingerichtet.
Beim Zurückerinnern
komme ich ins Schwärmen
Und außerdem ist es ein Revival an die 90er als wir mit einem selbst ausgebauten VW Transporter T4 (damals gerade neu herausgekommen) in UK, Italien und Frankreich unterwegs waren. Mehrere Wochen im Jahr haben wir so verbracht. Was nicht heißen soll, dass wir jetzt nicht mehr zelten gehen. Ganz im Gegenteil. Ich werde Euch auch noch berichten, wie wir mit Zelten durch Nationalparks im Osten Kanadas unterwegs waren. Aber bleiben wir erstmal hier in Norwegen.
Gen Norden wird es rauer
Während das Wetter und das Klima in Südnorwegen eher an Mittelmeer erinnert – ich hatte mich gefragt warum ich mir in Oslo noch einen warmen Schlafsack gekauft habe – wird es im Norden, wie ich finde, norwegischer und an dem warmen Schlafsack bin ich noch sehr froh. Besonders Fjellnorwegen mit seinem Nationalpark Jotunheimen und die grenzenlos weite Tundra Landschaft in Oppland haben es mir sehr angetan.
Reise Tipps // Norwegen
Fähre:
Es gibt, wer hätte das gedacht, verschiedene Möglichkeiten mit der Fähre nach Norwegen zu kommen, die ich hier nicht alle aufzählen möchte. Unsere Entscheidung fiel auf Colorline und die Verbindung KIEL – OSLO – OSLO – KIEL
Vor der Reise planen und reservieren!
Die Route durch den Oslo Fjord wird gerne auch von Wochenendtouris gewählt. Dementsprechend sind die Fähren von Colorline auch ausgestattet. Immerhin ist man ganze 22 Stunden auf dem Schiff und hat dort auch eine eigene Kabine. Zu empfehlen sind auf jeden Fall die Außenkabinen mit Blick auf das Meer. Beim Buchen sollte man beachten, dass auch in dieser Kategorie der Meerblick nicht garantiert ist. Es gibt beispielsweise auch Kabinen, vor denen die Rettungsboote aufgehängt sind.
Proviant:
Norwegen ist vom Lebensunterhalt her eines der teureren Reiseländer. Wer jeden Tag essen geht oder dort im Supermarkt einkauft, muss etwas mehr in die Reisekasse legen. Wir hatten eine Proviantkiste dabei die uns für gut zwei Wochen gereicht hat.
Autobahngebühren:
Das Mautsystem in Norwegen ist sehr praktisch. Am besten füllt man schon vor der Reise über Internet das Formular für den Autopass aus und lässt sich somit vor Reisebeginn registrieren. Die Gebühren werden direkt von der Kreditkarte abgebucht. Wir sind oft auch mit Fähren über die Fjorde gefahren. Das ist eine preiswerte Alternative zu den meist teureren Brücken oder Tunnel.
Internet:
In allen größeren Städten gibt es kostenloses WLAN. In Stavanger habe ich auf dem Parkplatz vor dem Rathaus geskypt. In manchen kleineren Orten gibt es zentral gelegene öffentliche Baderäume wo man für eine kleine Gebühr duschen kann. Auch dort, weil öffentliche Einrichtungen und davor kann man kostenloses Internet nutzen. Ansonsten einfach durch Ortschaften fahren und am iPhone die Funktion „auf Netze hinweisen“ einschalten. So findet man eigentlich immer irgendeinen Hotspot vor einem Supermarkt, einer Tankstelle oder einer Kneipe.
Elektrofahrzeuge:
An Strom mangelt es in Norwegen nicht. Und wer ein Elektroauto kauft muss dafür weder Anschaffungssteuer noch Mehrwertsteuer an den Staat entrichten. Dementsprechend viele Elektroautos sind auf Norwegens Straßen zu sehen und für die Lade-Infrastruktur ist ebenfalls bestens gesorgt. Ladestationen in den Städten sind gefühlt in so großer Anzahl vorhanden wie andernorts Parkuhren.
Reiseführer:
Wir waren froh an dem Reiseführer Mit dem Wohnmobil nach Südnorwegen von Reinhard und Waltraud Schulz. In dem Buch sind die genauen Koordinaten zu Stellplätzen, Badeplätzen, Sehenswürdigkeiten etc. angegeben. Wir haben immer direkt die Koordinaten in unser Garmin eingegeben und sind damit exakt am nächsten Ziel angekommen.
Wandern:
Für viele Norwegen Urlauber ist eine Wanderung auf den Preikestolen sicherlich ein absolutes Muss. Auch wir wollten diesen Berg mit Blick runter zum Lysefjorden unbedingt erklimmen. Die ganze Aktion artete in einer Art Völkerwanderung aus und ich musste mir einmal fast die Augen reiben, als mir auf ihrem Rückweg von der Kanzel eine Frau mit schlittrigen Ballerinas entgegenkam. Whow, abgesehen von ihrem leicht panischen Gesichtsausdruck allen Respekt, dass sie das überhaupt geschafft hat. Zu empfehlen sind auf jeden Fall ein paar feste Wanderschuhe oder zumindest Schuhwerk mit robuster Sohle. Trekkingstöcke sind teilweise eher hinderlich.
Was nur die allerwenigsten wissen: Auf diesem Berg ist ein wunderschöner warmer See der sich prima zum Baden eignet. Deshalb UNBEDINGT Badehose und Bikini einpacken! Das lohnt sich echt.
Verkehr:
Unsere Reisezeit Ende Juni bis Mitte Juli ist vermutlich eine der schönsten. Schon alleine wegen der fehlenden Nacht. Es ist praktisch rund um die Uhr hell. Dementsprechend viele Urlauber befinden sich mit zum Teil riesigen Wohnmobilen auf den Straßen und da kann es schon mal eng werden. Um diesem Verkehr aus dem Weg zu gehen, haben wir uns antizyklisch verhalten und sind meist spät abends in die Nähe unseres nächsten Tageszieles gefahren.
Wenn wir zwischen 9 – 10 Uhr abends an einem Stellplatz angekommen sind war noch Zeit eine Kleinigkeit zu essen und sich auf die nächste Tagestour zu freuen.
VORSICHT ! Tollpatschige Elche
Wirklich ernst nehmen sollte man die Hinweisschilder „Vorsicht – ELCH“ ! Gleich an unserem zweiten Reisetag auf dem Weg nach Heddalsvegen hat ungefähr 100 Meter vor uns eine Elchkuh in trägem Galopp die Straße gekreuzt. Das hätte ganz schlecht für uns ausgehen können.
Rückfahrt:
Falls ihr wie wir in Oslo auf die Fähre geht, plant einen ausreichenden Zeitpuffer für das Finden der Zufahrt zur Fähranlegestelle ein. Das entspannt die Situation ein wenig wenn ihr in der etwas wirren Straßenführung nicht gleich zum Hafen findet.
Fotoalbum:
{Fotos: Thanks to Charly}
Route:
Tag 1: Fähre Großer Belt / Oslo Fjord (Kiel, Oslo)
Tag 2: Oslo weiter in die Hardangervidda
Tag 3: Hardangervidda / Telemark / Agder (Notodden , Kristiansand)
Tag 4: Südküste / Agder (Hummerviga)
Tag 5: Südliches Fjordland / Rogaland (Sogndalsstrand, Stavanger)
Tag 6: Hordaland (Odda, Kinsarvik)
Tag 7: Hordaland (Eidfjord, Simadalsvegen, Ulvik, Voringsfoss, Øystese)
Tag 8: Südliches Fjordland / Hordaland (Bryggen, Torget, Bergen)
Tag 9: Nördliches Fjordland/ Sogn og Fjordane (Bakka, Aurland)
Tag 10: Nördliches Fjordland / Sogn og Fjordane (Brevatnet, Fjærland, Briksdalsbre, Olden)
Tag 11: Nördliches Fjordland / Fjellnorwegen / Romsdal / Oppland (Fossbergom, Geiranger, Nordberg, Tessanden)
Tag 12: Oppland (Butostølen, Skåbu, Follebu, Fåberg)
Tag 13: Akershus (Hamar)
Tag 14: Fähre (Oslo, Kiel)
In diesem Artikel befinden sich unbezahlte Werbe-Links und Hinweise.
Hier geht es zu Tipps für eine gelungene Island Reise