ISLAND *
Es gibt kein anderes Land auf dieser Erde, das auf mich eine solche Anziehungskraft ausübt wie Island es tut. Diese Insel ist für mich das Märchenland. Das Wunderland. Wo sonst wechselt eine Landschaft innerhalb weniger Kilometer ihr Antlitz auf so erstaunliche Weise. Wo sonst ist der Übergang von Erde zu Himmel und von Himmel zu Erde so sehr verbunden wie dort. Als ich das erste Mal in Island war, konnte ich es kaum erwarten von Reykjavik aus aufzubrechen, um endlich die Insel zu entdecken. Am ersten Tag haben wir im KEX gefrühstückt, wir waren im Harpa, im Perlan, in der Kirche Hallgrímurs, sind durch alle Straßen geschlendert und waren eigentlich sofort bereit. Erst am nächsten Tag ging es dann los. Wir holten unseren Allrad Mietwagen ab und setzten uns in Richtung Golden Circle in Bewegung. Das Wetter war atemberaubend schön. Es war März und über uns der strahlend blaue Himmel. Da fehlten doch nur noch die Nordlichter in einer sternenklaren Nacht. Aber diese wollten auf sich warten lassen. Schnell lernten wir die Gegensätze dieses Landes kennen. Gletscher und Vulkan. Moos und Stein. Dampf und Eis. Wenn man durchs Land fährt sieht man immer irgendwo aus einem geothermalen Loch von Nahem oder aus der Ferne Dampf aufsteigen. Ringsherum liegt Schnee.
Winzige Bewohner übernehmen die
Arbeit doch man sieht sie nicht
Es sieht aus, als ob unter der Erde eine große Waschküche wäre, in der rund um die Uhr gearbeitet wird. Ich stelle mir vor wie winzige Bewohner diese Arbeit übernehmen. Feen, Zwerge und Trolle haben sich auf der Insel verteilt und halten den Laden dort am laufen. Wäre ich in Island geboren, auch ich würde mich dieser Mystik hingeben so wie die Isländer es tun. Und meinen Kindern und Enkelkinder die gleichen Geschichten erzählen. Damit sie nie in Vergessenheit geraten.
Die Route auf der Ringstraße Nr. 1
Wir haben von Reykjavik aus die Ringstraße in Richtung Osten genommen. In zwei Wochen ging es einmal um die Insel herum. Wegen der winterlichen Straßenbedingungen waren nicht alle Straßenabschnitte der Ringstraße Nr. 1 befahrbar. Wir mussten deshalb nach Höfn und Stafafell viele kleine Fjorde bis nach Reyðarfjörður ausfahren. Das Naturschauspiel entlang der Strecke entschädigte für diesen Umweg direkt am Meer entlang.
Schnee, nichts als Schnee,
fast bis zum Erblinden
Auf unserer Strecke von Egilsstadir bis zum Mývatn haben wir einmal eine Stunde oder länger kein anderes Auto gesehen. Dafür verschwommen weiß fast bist zum Erblinden. Der Weg zum Dettifoss war uns leider verschlossen von Schnee und Eis. Das Mývatn dafür umso mythischer. Zur Belohnung ging es noch in das auf dem Weg liegende Mývatn Nature Bath, die Blaue Lagune des Nordens von Island. Viele sagen, sogar noch schöner als die Blue Lagoon. Da schließe ich mich gerne an, ist es doch weniger touristisch.
Als ob der Tag nicht schon genügend Höhepunkte gebracht hätte, wurden wir des nachts auch noch von Polarlichtern überrascht. Wir hatten Glück, es war eine langanhaltende und sehr aktive Aurea Borealis. Schnell setzten wir uns in Akureyri ins Auto und fuhren aus der Stadt um in vollkommener Dunkelheit die Nordlichter in voller Schönheit zu erleben. Und es war wirklich ein atemberaubendes Spektakel.
♥ Island ♥ Du Land unserer Träume ♥
Auch nach inzwischen drei Besuchen: WIR KOMMEN WIEDER ZURÜCK ! ! ! !
Reise Tipps // Island
Zur Einstimmung ein Video ♥ Ihr werdet sehen : Island macht süchtig
Hundeschlittenfahrt:
Dogsledding Iceland: Wenn ihr ein unvergessliches Erlebnis sucht kann ich euch nur wärmstens empfehlen eine Hundeschlittenfahrt auf dem Gletscher mitzumachen. Am besten schon vor der Reise buchen. Ein Riesenspaß!
Fotografien Dogsledding Island : Tine
Tine hat zusammen mit ihrem Freund Joris mehrere Monate auf dem Gletscher Langjökull gelebt und gearbeitet.
Anreise:
Am einfachsten mit Flugzeug. Da lohnt es sich einen Preisvergleich zu machen. Wir sind bei unserem letzten Island Besuch nach 1 Woche weiter nach Kanada geflogen. Dafür gibt es Stopover Flüge, z. B. von Iceland Air.
Es gibt auch Möglichkeiten mit Fähre, z. B. über die Färöer Inseln, überzusetzen. Vorteil dabei ist, dass ihr euer eigenes Offroad Fahrzeug, dem ihr vertraut, mitnehmen könnt.
Mietwagen:
Ihr solltet vor der Reise gründlich recherchieren. Die Preise variieren stark. Ein kleiner Geländewagen kostet beinahe ein Vermögen. Wer allerdings ins Hochland rein will kann nicht darauf verzichten. Aufpassen bei Billigstangeboten. Das Fahrzeug sollte euch die Sicherheit geben am nächsten Ziel anzukommen. Es gibt Anbieter die ziemlich abgerissene Fahrzeuge auf dem Hof stehen haben. Schaut euch deshalb dazu die Bewertungen im Internet an.
Parken:
Sollte es euch mal passieren, dass ihr einen Strafzettel bekommt, dann wartet nicht ab sondern geht sofort zur nächsten Bank! Dort wird die Bezahlung der Strafe abgewickelt. Es kostet nicht die Welt und ihr habt den Kopf wieder frei.
Touren ins Hochland:
Besser mit Guide unternehmen wenn ihr da nicht so erfahren seid. Immer wieder mal kommt ein unbedarfter Island Tourist von seinen Abenteuern nicht mehr zurück. Was als Ausrüstung im Hochland gebraucht wird können am besten die Einheimischen empfehlen! Das richtige Equipment ist ein absolutes MUSS. Das Land ist schroffe Natur und sollte als solche wahrgenommen und respektiert werden. In Reykjavik ist ein Tourist Office, dort bekommt ihr wertvolle Tipps und auch geführte Jeep Touren werden angeboten. Wer ganz hoch hinaus will – es gibt auch Rundflüge z. B. über Landmannalaugar oder Vatnajökull. Bei diesigem Wetter oder tiefhängenden Wolken macht das natürlich wenig Sinn. Ein Blick in die Wetterkarte lohnt sich hier.
Wetter und Klima:
Im Winter ist es durch den vorbeifließenden Golfstrom im Norden Islands nicht so kalt wie man vielleicht aufgrund der nördlichen Breiten vermuten würde. So liegt beispielsweise Akureyri auf 65°41′00″ N Breitengrad.
Wir sind im März in Ólafsfjörður ohne Jacke am Hafen in der Sonne auf dem Ponton gesessen und haben dabei sogar an Sonnencreme gedacht.
Die beste Wetterkarte findet ihr bei Veðurstofa Die Sprache kann auf Englisch eingestellt werden. Wir haben dort immer nach den Orten geschaut, die mit hoher Wahrscheinlichkeit alle Voraussetzungen erfüllen um Nordlichter zu sehen. Trotzdem ist es Glücksache, wenn die Aktivität und alle wetterbedingten Umstände in ungefähr zu der geplanten Route passen.
Wohnen:
Die Unterkünfte in Island haben nicht den Standard, den ihr vielleicht von anderen Reisen gewohnt seid. Aber dafür habt ihr unglaublich liebenswerte Gastgeber.
Wir sind sowieso überwiegend als Lowbudget Reisende unterwegs, weil unsere Schwerpunkte wo anders liegen. Deshalb möchte ich euch die Backpacker Hostels wärmstens empfehlen. Wissen muss man, dass diese im Sommer meistens ausgebucht sind – also rechtzeitig reservieren! Und im Winter einige, vor allem in abgelegeneren Gegenden, überhaupt nicht geöffnet haben. In Reyðarfjörður hatten wir großes Glück, da hatte man im März extra für uns das Hostel aufgeschlossen. Als wir weiterzogen wurde es wieder geschlossen. Die Isländer sind da also auch sehr flexibel.
Links zu unseren Unterkünften:
– entfernt –
Wellness:
Das gibt es in Island oft gratis dazu! Viele B&B und manche Hostels haben ihren eigenen Hotpot. Überhaupt gibt es sehr viele Möglichkeiten in das von der Natur beheizte Wasser zu steigen. Ich denke z. B. an den Hot River (wir haben unsere Würstchen im Fluß gekocht und an einer Stelle wo das heiße und das kalte Wasser zusammenfließen konnte man inmitten der Winterlandschaft sogar baden) oder an The Hidden Pool in Seljavellir.
Essen:
Wir waren am ersten Abend im Hofnin in Reykjavik und fanden es ziemlich lecker dort. Dort muss man vorher reservieren. Über die Insel verteilt gibt es auch einige amerikanisch angehauchte Restaurants bzw. Steakhäuser. Oft haben wir in Supermärkten das nötigste eingekauft und in den Hostels selbst gekocht. Dort gibt es immer eine ausgestattete Küche und oft lassen Gäste ihre Gewürze für die nächsten Besucher zurück.
Buchtipp:
Gebrauchsanweisung für Island – Kristof Magnusson
Ich kenne den Autor von einer Lesung und einer Podiumsdiskussion in Hamburg. So sympathisch wie er ist, ist auch das Buch geschrieben. Und vor allem – er ist ein waschechter Isländer 🙂
In diesem Artikel befinden sich unbezahlte Werbe-Links.