MELBOURNE *
Melbourne – Hi guys! How are you going… so die gängige Begrüßung in Australien. Immer. Überall. Bei allen Begegnungen, ganz egal wo, in Cafés, Büros, Restaurants, Shops,… Die ersten Male war ich zugegebenermaßen etwas perplex. Doch sehr schnell gewöhnt man sich an die smarte Begrüßung, die eigentlich nichts anderes als eine Floskel ist.
„I´m good! And yourself?“
„Hi guys! Hw’r u go’n“ {Foto: thanks to Charly}
Eine Woche Melbourne
Vor gut 4 Wochen sind wir in Melbourne angekommen. Wir waren alles in allem rund 22 Stunden unterwegs. Von Frankfurt aus ging es im ersten Flug bis nach Abu Dhabi und zwei Stunden später im A380 weiter an die südliche Spitze Australiens. Ich hatte das Glück und konnte während des zweiten Fluges, der rund 15 Stunden gedauert hat, ziemlich gut und lange schlafen und kam abends einigermaßen ausgeruht dort an. So habe ich die paar Stunden bis zur Nacht gut durchgehalten und hatte an den ersten Tagen kaum Jetlag.
Mit dem Skybus ging es ab Tullamarine Airport nahtlos weiter nach Melbourne City (cbd) und von da aus mit der S-Bahn nach St. Kilda (genauere Infos dazu am Ende dieses Blogs). Dort wurden wir bereits von Ronnie in unserem Airbnb erwartet.
Die erste Woche unserer Reise haben wir also in Melbourne verbracht. Zuerst einmal gab es groooße Wiedersehensfreude mit einem Herzensmenschen, den wir gefühlt eeeewig nicht mehr gesehen haben. Und so hatten wir auch unseren Guide, der uns an die coolsten und interessantesten Orte navigiert und teils sogar begleitet hat {thank you David <3}.
Der schönste Auftakt in den Tag war morgens das gemeinsame Frühstück, meistens in St. Kilda oder in Port Melbourne. An fancy Cafés – um es mit Ronnies Worten auszudrücken – mangelt es ja nicht. Das Frühstück wird nach allen Regeln der Kunst zubereitet. Nicht selten hatten wir Zuckerwatte, Blumen oder andere Überraschungen auf unseren Tellern.
Frühstücksglück
Kleine Kunstwerke auf den Frühstückstellern
Lebenswerteste Stadt der Welt
Melbourne ist zurecht auch 2017 wieder zur lebenswertesten Stadt der Welt ausgezeichnet worden. Die pulsierende Metropole vermittelt einen Mix aus quirliger Lebendigkeit, hipper Atmosphäre, Sicherheit, Aufgeschlossenheit, Toleranz und Vielfalt. In der jungen Stadt leben die Menschen in einem kunterbunten Nebeneinander aus den verschiedensten Kulturen und Nationen. Migranten aus Italien, Griechenland, Holland, aber vor allem auch aus asiatischen Ländern haben sich unter die nachkommenden Generationen der einstigen Erobererer des Landes gemischt. Mein Eindruck war, wer auf einem kleinen Flecken der Erde Menschen aus aller Welt treffen möchte, auch Paradiesvögel, der komme am besten nach MELBOURNE.
People in Melbourne – Hi guys!
Märkte in Melbourne
Ein bunter Bummel durch den South Melbourne Market. Hier findet man alles was das Herz begehrt. Angefangen bei frischem Obst und Gemüse, die beste Chai Latte von Lola Berry und allerhand textile Schätze für Groß und Klein.
Pinguine in St. Kilda – Hi guys! How are you going…
Ein kleiner Abendspaziergang über den Pier mit seinem historischen Kiosk lässt sich vor Einbruch der Dunkelheit gut mit einem Besuch bei den kleinen Bewohnern dort verbinden. Denn Pinguine, diese kleinen Zwerge, sie haben sich ihr Zuhause im St. Kilda Pier eingerichtet.
Blick von St. Kilda Pier zu Port Melbourne
Jeden Abend bei Sonnenuntergang kommen sie, von ihrem anstrengenden Jagdtag draußen auf dem Meer sichtlich erschöpft, zurück zu ihren Höhlen in den Felsen wo sie sich schnatternd und gurrend um ihren Nachwuchs kümmern und zum schlafen zurückziehen.
Die süßen Kerlchen haben es mir so angetan, dass ich ihnen gleich zweimal in Folge einen abendlichen Besuch abgestattet habe. Der Pier liegt schließlich nur 300m von unserer Unterkunft entfernt.
Volles Erlebnis wenn ihr die Bilder im Vollbildmodus öffnet 😉
Dieser übereifrige Knirps war gerade beim Nestbau und wollte alles mitnehmen was nicht festgebunden war.
Kunst, Kultur & Architektur in Melbourne
Es gibt viele sehenswerte Museen und architektonische Leistungen in Melbourne. Genaueres lässt sich in jedem Reiseführer dazu nachlesen, z. B. im Lonely Planet Melbourne & Victoria.
Melbourne Museum
Im Melbourne Museum kann man sich in der Bunjilaka Aboriginal Cultural Ausstellung über die Geschichte der sogenannten First People Australiens informieren. Die Menschen und ihre Kultur werden teils in persönlichen Stories vorgestellt. Die gesamte Ausstellung ist sehr schön anzusehen und besonders informativ.
State Library of Victoria
Ein absolutes Muss ist die State Library of Victoria. Stunden könnte ich in diesem Palast der Bücher verbringen, die Atmosphäre dort in mir aufsaugen und mich durch die Historie des Kontinents führen und von Romanen und Geschichten verführen lassen.
Melbourne Central
Ein weiteres beeindruckendes Gebäude steht mitten in einem Einkaufszentrum. Wie ein Sarkophag hüllt das Melbourne Central den alten Feuerwehrturm ein, der heute den Schriftzug R.M. Williams für australische Footwear trägt.
National Gallery
Ein weiteres architektonisches Highlight ist die National Gallery. Dort kann man sich nicht nur an den Exponaten, sondern auch an der Decke aus einer aufwändigen Stahlkonstruktion mit eingelassenen bunten Glasbausteinen nicht satt sehen. Regelmäßig finden in dieser schönen Aula auch Konzerte statt.
Melbourne Festival 2017
Zufällig waren wir während des Melbourne Festival in der Stadt. Am letzten Abend vor Tassie sind wir durch das indische Fest geschlendert, das an dem Tag das Thema war mit vielen Programmpunkten und Indian Food. Unter dem strahlend blauen Himmel hat der Platz vor dem Federation Square in bunten Farben geleuchtet.
Streetart in Melbourne
Es ist eine für Melbourne typische Art sich künstlerisch zu präsentieren. Doch leider von schnell vergänglicher Dauer, denn die Hauswände mit den schönsten Motiven können schon morgen vom nächsten Künstler übersprüht werden. Ganz egal wie populär oder gut ein Künstler ist, er hat keinen Anspruch auf das Fortbestehen seiner gesprühten Kunst an Mauern und Wänden. Streetart kann in Melbourne sogar studiert werden.
Doch scheiden sich die Geister ob Streetart überhaupt den Begriff Kunst verdient. So hat ein Uber Fahrer geschwärmt, wie toll doch die Geschichte in Europa ist, mit all den Museen und historischen Gebäuden. Vor allem würde es in Europa echte Kunst geben, während in Melbourne überall nur Rubbish an den Wänden klebt. Auch eine Sichtweise. Die zum Teil zutreffen mag.
Promenade am Yarra River
Besonders abends ist es ein Erlebnis am Yarra River entlang zu schlendern. Neben kostenlosen Musikeinlagen in hoher Qualität lässt es sich auf den Bänkchen auch ganz nett picknicken. Wenn die Sonne untergegangen ist wird eine ganz besondere Streetart sichtbar, die nur im Dunkeln zu sehen ist.
Biarrarung Marr Park
Ebenfalls am Yarra River, auf der anderen Seite der St. Kilda Rd, ist der Birrarung Marr Park. Dort kann man sich von all dem Trubel auch mal zurückziehen und gemütlich im Gras lümmeln, vielleicht nicht direkt unter den Federation Bells, die mit ihrem Cling Clang weit zu hören sind.
Das alles ist ein kleiner Ausschnitt von dem, was wir in einer Woche in Melbourne gesehen und erlebt haben.
Tipps und Informationen
cbd ist in Melbourne die gängige Abkürzung für Central Business District. Gemeint ist schlicht und ergreifend das Stadtzentrum.
SkyBus – Shuttle vom Flughafen nach Melbourne cbd mit SkyBus. Vor dem Flughafen Terminal an der Bushaltestelle könnt ihr die Tickets kaufen.
Trams & buses – in Melbourne kauft man eine Myki [spricht man: Miki] Card die entweder an den Automaten an den Haltestellen oder in fast jedem Kiosk oder kleineren Shop aufgeladen werden kann.
City Circle Tram – mit der historischen Tram könnt ihr kostenlos in beiden Richtungen das cbd bis hinaus zu den Docklands umrunden. Die Bahn hält an vielen Sehenswürdigkeiten die vor dem nächsten Stopp zur Haltestelle angekündigt werden.
Uber – eine komfortable Alternative zu den Oeffis ist Uber. Das ist im Prinzip ein Taxi Verbund an dem angemeldete Privatpersonen teilnehmen. Ich habe mir die App geladen und ein Benutzerkonto angelegt. Wir haben Uber in Aussie und Tassie häufig genutzt. Super Ding.
Brunswick St und Gertrude St – zwei meiner Lieblingsstraßen in Melbourne mit vielen kleinen Geschäften, Bio Läden und Cafés. Nicht nur in den Seitenstraßen der Flinders Ln findet ihr eindrucksvolle Streetart, sondern auch in dieser Gegend.
Sauberkeit – Melbourne, und wie sich im Laufe unserer Reise herausstellte Australien im allgemeinen, ist so sauber wie kein anderes Land auf der Welt – so mein Eindruck. Auf den Straßen und in den Grünanlagen liegt kaum Müll, es riecht auch selten streng in engen Gassen oder bestimmten Nischen im Park, denn…
Toiletten – … es gibt überall öffentliche Toiletten und die werden penibel sauber gehalten, also regelmäßig gereinigt. In Cafés, Bars und Restaurants ist es ebenfalls normal auch einfach nur eine Toilette aufzusuchen.
Pinguine – jeden Abend suchen die Zwerg-Pinguine ihre ruhigen Plätze zwischen den Felsen des St. Kilda Pier auf. Es kostet keinen Eintritt die lieben Kerlchen dort zu besuchen und es macht sehr sehr viel Spaß sie zu beobachten. Damit die Touris keinen Unfug machen sind jeden Abend freiwillige Helfer vor Ort, die die Tiere schützen und mit roten Lampen (sie werden von den Pinguinen nicht als störend empfunden) anleuchten, damit sie im Dunkeln besser gesehen werden können. Wer schon bei Abenddämmerung kommt kann schöne Fotos machen. Denn Blitzlicht ist nicht erlaubt, das erschreckt die Tiere und ist nicht gut für ihre empfindlichen Augen!
WIFI – im gesamten Zentrum von Melbourne gibt es kostenloses WIFI zu dem man sich ein mal anmelden muss.
Und jetzt – geht´ s weiter nach Tassie 🙂
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